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Grüne Gase als „Alleskönner“ zum Erreichen der Klimaziele unverzichtbar

Wenn die Klimaziele der Bundesregierung eingehalten werden sollen, kann das nur mit grünen Gasen gelingen. „Das Potenzial in diesem Bereich ist enorm – und die notwendige Infrastruktur bereits vorhanden“, sagt Matthias Kerner, Geschäftsführer von bmp greengas, einem der führenden Biomethanvermarkter Deutschlands. „Jetzt gilt es, das Gasnetz für die Energiewende optimal zu nutzen und die Gesetzeslage zu überprüfen.“

Mit dem technischen Potenzial von Biomethan, das die Energieagentur dena im Jahr 2017 auf weit über 110 TWh bezifferte, ließen sich bei einer signifikanten Steigerung allein im Bereich der Kraft-Wärme-Kopplung viele Millionen Tonnen CO2 einsparen. Akteure der Branche konkretisieren bei Kongressen, aber auch an Runden Tischen z.B. mit Thorsten Herdan, Abteilungsleiter im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, wie das Gasnetz grüner gemacht werden und die Energiewende sektorenübergreifend möglichst in jedem Winkel der Republik ankommen kann. „Die Notwendigkeit für einen solchen Schritt unterstreicht auch die SMARAGD-Studie ‚Klimaschutz mit Grünen Gasen‘, die der Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) im September 2018 in Berlin vorgestellt hat“, betont Matthias Kerner. „Die Quintessenz der Studie ist: Der Anteil Grüner Gase im Netz muss kontinuierlich und vor allem zügig gesteigert werden.“

 

Unzählige Anwendungsmöglichkeiten in allen Sektoren

Power-to-Gas-Anlagen ermöglichen die Umwandlung von Strom aus Wind- und Sonnenenergie in Grünen Wasserstoff beziehungsweise in Methan. Weil das Gasnetz die Möglichkeit bietet, volatile erneuerbare Energien in Form von Gas einzuspeisen und so zu speichern und zu transportieren, sehen Experten darin die große Chance: Zu jeder Zeit kann überall erneuerbare Energie eingesetzt werden, unabhängig davon, wo und wann sie erzeugt wurde. „Nur über dieses Grüne Gas kann erneuerbare Energie flächendeckend in den verschiedenen Sektoren eingesetzt werden“, erklärt Kerner. Grünes Gas kann Langzeitspeicher für große Energiemengen sein, alternativer Kraftstoff im Mobilitätssektor, es kann industriell als Erdöl-Ersatz oder grünes Treibgas genutzt oder aber auch wieder verstromt werden. Im Wärmesektor dient Biomethan heute bereits erfolgreich als Brennstoff in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. Die Produktion von Prozesswärme kann ebenfalls problemlos auf Grün umgestellt werden. „Auch das Gasnetz an sich könnte grüner werden“, so Kerner „wenn zum Beispiel das Gas für die Verdichterstationen aus erneuerbarer Energie gewonnen – und das auch entsprechend als grünes Produkt anerkannt würde. So könnte sich schließlich auch der CO2-Fußabdruck von Gasnetzbetreibern verbessern.“

 

Gesetzlicher Rahmen braucht Anpassung

Es liegt auf der Hand: Über ein gut ausgebautes Gasnetz mit entsprechenden Ein- und Ausspeisepunkten kann über grüne Gase die Energiewende möglich werden – an jedem gewünschten Ort. Das ist der einzig praktikable Weg zu einer signifikanten CO2-Einsparung und damit zum Erreichen der Klimaziele. „Einzig die gesetzlichen Rahmenbedingungen sind noch nicht optimal“, so Kerner. „Beispielsweise wird der Einsatz von Biomethan in Blockheizkraftwerken für Quartierslösungen oft nicht einmal geprüft, weil die EEG-Förderung seit der Gesetzesnovellierung nicht mehr lukrativ erscheint.“ Auch der Primärenergiefaktor spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle: Solange grüne Gase sich in diesem Punkt nicht deutlich vom Erdgas unterscheiden oder auch eine entsprechende CO2-Bepreisung fehlt, bleibt die Idee vom klimaneutralen Wohnen, wie so manche andere Anwendungsmöglichkeit von Grünem Gas, in den Kinderschuhen stecken.

 

Besserstellung gegenüber Erdgas ist notwendig

Es gibt Förderungen für neue Technologien, die mit Erdgas funktionieren. Mit erneuerbarer Energie funktionieren sie über den Umweg des Grünen Gases auch – aber nur, wenn diese auch vorhanden ist. „Es ist deshalb dringend erforderlich, jetzt die Weichen zu stellen, damit die Grünen Gase als „Alleskönner“ so schnell wie möglich ihren unverzichtbaren Beitrag zur Energiewende leisten dürfen“, so Kerner. „Denn grüne Gase sind in dieser Hinsicht nicht weniger als der Schlüssel zum Erfolg.“